Alle Beiträge von Peter Erlemann

Bemerkenswerte Beobachtungen im Jahr 2022

Das Vogeljahr 2022 hat in unserem Gebiet recht spektakulär begonnen. Die gleichzeitige Anwesenheit von Berg- und Samtenten sowie Rothals- und Schwarzhalstauchern auf den Langener Waldseen hat das Gewässer, wie schon so oft, zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Beobachter und Beobachterinnen gemacht. Zudem sorgte hier auch ein Raubwürger dafür, dass eine Exkursion sehr erfolgreich werden konnte!

In den folgenden Wochen und Monaten kamen weitere bemerkenswerte Vogelarten hinzu. So im März ein leider nicht dokumentierter Kuhreiher, von dem es noch keine gesicherte Beobachtung im Kreisgebiet gibt, ein Nachtreiher im April und erfolgreiche Bruten von Zwergdommel, Wiedehopf, Bienenfresser und Uhu.

Von den rastenden Watvögeln ragten Säbelschnäbler, Gold- und Kiebitzregenpfeifer, Knutt sowie Temminck- und Zwergstrandläufer heraus.

Das i – Tüpfelchen auf all den Besonderheiten war im August ein Rallenreiher, womit die Art nach 1971 erst zum zweiten Mal in unserem Gebiet nachgewiesen werden konnte.

Dem Sammelbericht liegen rund 32.500 Meldungen von 220 Personen zugrunde. Sie betreffen 209 Arten und acht Hybride. Die Bearbeitung der Daten hat ein hohes Maß an Zeit und Energie gefordert. Rudolf Kulig, Alexander Zaigler und Peter Erlemann haben sich wieder in diese Arbeit vertieft und hoffen nun, dass aus der Fülle der Beobachtungen ein informativer Überblick des Geschehens in der Vogelwelt entstanden ist.

Wie gewohnt werden auch die Ergebnisse der Wasservogelzählungen im Gebiet von Stadt und Kreis Offenbach dargestellt, ebenso die der Schwalbenerfassungen in den Kommunen Egelsbach, Langen und Dreieich.

Ein Beitrag über das ungewöhnliche Verhalten von einem Mittelsäger vervollständigt den Inhalt des Jahresberichtes.

Der Arbeitskreis und der NABU-Kreisverband Offenbach danken allen, die Ihre Beobachtungen gemeldet und somit zum Gelingen des Jahresberichtes beigetragen haben.

38. Ornithologischer Jahresbericht erschienen

Den 38. Ornithologischen Jahresbericht haben wir in diesen Tagen gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Offenbach herausgegeben. Er umfasst 230 Seiten, was auf eine deutlich gestiegene Anzahl von Beobachtungen zurückzuführen ist: 32.600 Meldungen wurden für den Sammelbericht ausgewertet!

Auch im Jahr 2021 konnten überraschende und ungewöhnliche Beobachtungen gemacht werden. Schon 214 Vogelarten und 14 Gefangenschaftsflüchtlinge bzw. Hybriden und damit 228 nachgewiesene Taxa sind bemerkenswert.

Hinter dieser für unser Gebiet hohen Zahl verbergen sich eine Reihe Besonder-heiten und Raritäten, die ganz überwiegend auf dem Zug gerastet haben. So konnten u.a. 20 Limikolen- und sechs Seeschwalben-Arten festgestellt werden.

Im Winter waren Berg- und Samtenten, Ohrentaucher, Eistaucher und Bartmeise die Highlights. Der Mai brachte die Höhepunkte mit Seidenreiher, Stelzenläufer, Regenbrachvogel, Steinwälzer, Raub-, Brand-, Zwerg- und Weißbart-Seeschwalbe, Bienenfresser, Orpheusspötter und Halsbandschnäpper.

Aus der Brutzeit ragen erfolgreiche Bruten von Uhu und Wiedehopf heraus.

Vom Weißstorch haben in diesem Jahr sechs Paare gebrütet und insgesamt 16 Junge aufgezogen. Von der Rohrweihe gab es zwei Bruten mit zusammen fünf ausgeflogenen Jungvögeln, ein drittes Paar hat die Brut leider abgebrochen.

Im 38. Jahresbericht sind neben dem Sammelbericht für das Jahr 2021 weitere Artikel enthalten. Dies sind traditionell die Ergebnisse der Wasservogelzählungen, daneben die Ergebnisse der Bestandserfassungen der drei Schwalbenarten in Langen, Egelsbach und Dreieich, die Rudolf Lehmann mit seinem Team fortgeführt hat. Im Naturschutzgebiet „Rumpenheimer und Bürgeler Kiesgruben“ hat Joshua Mader ein zweites Mal die Brutvögel erfasst.

Aus Sicht eines aktiven Naturschützers beschreibt Rüdiger Werner praxisnah die Rückkehr der Weißstörche in die Stadt Rödermark, und in einem weiteren Artikel geht er auf das Thema Monitoring mittelhäufiger Singvogelarten ein.

Eine kleine Mitteilung über die Beobachtung einer seltenen Grünen Flussjungfer im Kreis Offenbach beschließt den Inhalt unseres 38. Jahresberichtes.

Der Jahresbericht kann zum Preis von 12.00 Euro incl. Versand bezogen werden bei Peter Erlemann, E-Mail hgon-ak-offenbach@web.de.

37. Ornithologischer Jahresbericht des Arbeitskreises Offenbach

Der Arbeitskreis Offenbach der HGON hat seinen 37. Ornithologischen Jahresbericht veröffentlicht, der wieder gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Offenbach herausgegeben wurde.

Wahrscheinlich auch aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie hat die Zahl der Vogelbeobachter*innen zugenommen. So wurden aus dem Jahr 2020 28.000 Beobachtungen und damit gegenüber dem Vorjahr 3.500 mehr gemeldet. Die Angaben von 180 Personen betreffen 196 Vogelarten, zudem 15 Gefangenschaftsflüchtlinge und Hybriden. Mara Greve, Alexander Zaigler, Rudolf Kulig und Peter Erlemann haben die Daten für den Sammelbericht 2020 ausgewertet und zusammengefasst.

Einige bemerkenswerte Beobachtungen sind im Jahr 2020 geglückt. Die erste Brut vom Orpheusspötter im Kreis wurde festgestellt, von Wachtelkönig und Wiedehopf gelangen Nachweise in der Brutzeit. Erfolgreich gebrütet haben Zwergdommel und Rohrweihe, und der Weißstorch hat sich im Kreis weiter etabliert: Vier Brutpaare brachten sieben Junge zum Ausfliegen.

Erfreulich sind die gezielten Erfassungen der Mehlschwalbenvorkommen in den Kommunen Dietzenbach, Heusenstamm und Rembrücken (Rudolf Keil) sowie in Ober-Roden und Urberach (Sven Burger, Rüdiger Werner).

In Obertshausen hat sich Ralf Schwab mit dem Girlitz befasst und die Reviere ermittelt.

Es gab aber auch negative Feststellungen. So sieht es für die Turteltaube weiter sehr traurig aus. Lediglich sechs Beobachtungen in zwei Gebieten sprechen eine deutliche Sprache, wie es bei uns um die Art bestellt ist! Keine Brut gab es vom Kiebitz und auch nicht vom Schwarzhalstaucher.

Unter den Gastvögeln und Durchzüglern waren mehrere Arten, die sich teilweise als Magnete für Beobachter, auch aus dem weiteren Umfeld, erwiesen. Zu nennen sind acht Samtenten, die von Januar bis März gerastet haben, und im Dezember waren es gleich drei Sterntaucher, bis zu sechs Rothalstaucher und vier Bergenten, die gleichzeitig auf dem Langener Waldsee verweilten.

Weitere für unser Gebiet nicht alltägliche Arten waren drei Schwarzkopfmöwen im April, eine Weißbart-Seeschwalbe und ein Sanderling spät im Mai. So bestand ein doch reges und interessantes Geschehen, an dem sich zahlreiche Beobachter erfreuen konnten.

Neben dem Sammelbericht werden die Ergebnisse der Wasservogelzählungen dargestellt, Rudolf Lehmann hat mit seinen Helfern auch im Jahr 2020 die Bestandserfassungen der drei Schwalbenarten in Langen, Egelsbach und Dreieich vorgenommen

Ein  Beitrag über Grabwespen von Wolfgang Ott, eine Vogelbeobachtung der besonderen Art von Mara und Wilfried Greve sowie Persönliches vervollständigen den Inhalt des 192 Seiten umfassenden 37. Bandes.

Der Jahresbericht kann zum Preis von 12.50 Euro incl. Versand bezogen werden bei Peter Erlemann, E-Mail hgon-ak-offenbach@web.de.

Firma Sehring hilft den Uferschwalben am Langener Waldsee

Bereits seit mehreren Jahren sorgt die Firma Sehring am Langener Waldsee dafür, dass die im Bestand gefährdeten Uferschwalben geeignete Nistmöglich-keiten haben. Diese Vogelart besiedelte einst die Steilufer an naturnahen Flüssen und Seen. Durch Begradigung und Ausbau der Gewässer sind diese Lebensräume weitgehend verlorengegangen.

In Sand- und Kiesgruben haben die Uferschwalben einen „Lebensraum aus zweiter Hand“ gefunden. Hier können sie in den Steilwänden am Ufer ihre bis zu einen Meter langen Niströhren graben. Infolge von Niederschlägen flachen diese Uferbereiche aber mit der Zeit ab und sind nicht mehr als Brutstätte geeignet.

Mitarbeiter der Firma Sehring haben nun rechtzeitig vor der Rückkehr der Uferschwalben mit einem Bagger die Steilwand wieder optimal hergerichtet. Dank dieser regelmäßigen Maßnahme nisten alljährlich 50 bis 60 Paare am Langener Waldsee.

Im Kreis Offenbach existieren lediglich zwei weitere Kolonien in der Sandgrube bei Heusenstamm und am Kiessee bei Nieder-Roden.

Sandabbau und Naturschutz am Langener Waldsee

Sommerzeit und Hitze, wer denkt da nicht an Erholung und Abkühlung etwa am Langener Waldsee? Aber es sind nicht nur solche Freizeitaktivitäten, die den See auszeichnen.

Für Ornithologen und Naturschützer ist der Langener Waldsee ebenso interessant. Seit vielen Jahren besteht ein gutes Verhältnis zwischen der Firma Sehring und dem Arbeitskreis Offenbach der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz. Auf dieser Grundlage konnten nicht nur bereits mehrfach Schutzmaßnahmen für gefährdete Tier- und Vogelarten, wie zum Beispiel die Schaffung von Steilwänden für Uferschwalben oder den Bienenfresser, umgesetzt werden. Auch die Arbeit der HGON wird in dankenswerter Weise  regelmäßig unterstützt.

Nach Beendigung des Sandabbaus und dem Abschluss der Rekultivierung im östlichen Bereich des Waldsees sind hier für die Vogelwelt wertvolle Lebensräume entstanden.

Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus

Dieser Tage haben Dipl.-Ing. Nina Thomas, zuständig für Rohstoffsicherung bei der Firma Sehring,  Dieter Ohler, Ortsbeauftragter für den amtlichen Vogelschutz in der Stadt Langen und Peter Erlemann, Sprecher des HGON-Arbeitskreises Offenbach diese positive Entwicklung in Augenschein genommen.

Als sehr negativ wurden die zahlreichen Trampelpfade durch Schilf und Aufforstungen sowie illegales Lagern und Baden an und in den kleinen Gewässern bewertet. Gerade in der Brutzeit sollten dort jegliche Störungen unterbleiben.

Desweiteren informierte Nina Thomas vor Ort über den weiteren Verlauf von Abbau und Rekultivierung in der Südgrube sowie die Anstrengungen der Firma Sehring, die Laichtümpel der Kreuzkröten zu sichern. Zudem wurde darüber gesprochen, wie die Steilufer als Nist-plätze zu erhalten und zu optimieren sind. Sandabbau und Naturschutz, am Langener Waldsee wird das nach Meinung der HGON positiv praktiziert.

35. Ornithologischer Jahresbericht erschienen

Im Jahr 2018 hat unser Arbeitskreis zwei Gefühlswelten erlebt. Schwungvoll wurde es begonnen mit vielfältigen Vorbereitungen für die Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des AK, die ein großes Echo gefunden hat.

Gegen Ende des Jahres erreichte uns die traurige Nachricht, dass Ernst Böhm, langjähriger Arbeitskreisleiter und unerbittlicher Streiter für den Naturschutz, verstorben ist. Dies macht uns betroffen und traurig. Ernst Böhm wird uns fehlen. Auch wenn sein Platz in unserer Runde nun leer bleibt, so wird er doch stets in Erinnerung bleiben.

Der vorliegende 35. Jahresbericht wurde wieder gemeinsam vom Arbeitskreis Offenbach der HGON und dem NABU Kreisverband Offenbach herausgegeben. Wie in all den Jahren zuvor bildet der Sammelbericht den Schwerpunkt. Grundlage sind die rund 25.000 Beobachtungen von 197 Personen, die ganz überwiegend im Internet auf www.ornitho.de eingegeben wurden und dort zur Verfügung stehen. Allen Meldern danken wir für die Mitteilungen ihrer Beobachtungen!

Blicken wir auf das Geschehen im Vorjahr, so ist festzustellen, dass Kiebitz und Schwarzhalstaucher nicht gebrütet haben. Somit müssen die beiden Arten wohl endgültig von der Liste der Brutvögel gestrichen werden. Sorge bereitet auch der Rotmilan, es konnte keine erfolgreiche Brut bestätigt werden. Die Ansiedlung vom Bienenfresser ist leider nicht dauerhaft geblieben, und offen bleiben muss, ob eine junge Zwergdommel und zwei junge Rohrweihen im Kreisgebiet aufgewachsen sind. Vom Wappenvogel des NABU, dem Weißstorch, hingegen gab es erstmals seit der Wiederansiedlung drei erfolgreiche Bruten mit zusammen 8 flüggen Jungen!

Weitere Artikel betreffen die Ergebnisse der Wasservogelzählungen, den Einflug von Taiga-Birkenzeisigen, die Bestandserfassungen der Schwalben in Langen und Dreieich sowie erstmals in Rödermark. Zudem wird über eine Brut vom Wendehals und Beobachtungen von Libellenarten berichtet.

HGON und NABU danken dem Kreisausschuss des Kreises Offenbach und den Magistraten der Städte Offenbach, Neu-Isenburg und Obertshausen vielmals für die gewährten Druckkostenzuschüsse!

I N H A L T                                                                                    Seite

Karte des Beobachtungsgebietes mit Gemarkungsgrenzen   4
Vorwort 5
   
Peter Erlemann, Mara Greve und Alexander Zaigler Ornithologischer Sammelbericht 2018 für das Gebiet von Stadt und Kreis Offenbach   7  
A. ALLGEMEINER TEIL 7
B. SPEZIELLER TEIL 15
Artkapitel Höckerschwan bis Turmfalke (M. Greve)  
Artkapitel Kranich bis Kleinspecht (A. Zaigler)  
Artkapitel Pirol bis Rohrammer (P. Erlemann)  
   
Peter Erlemann Nationale und internationale Wasservogelzählungen (WVZ) – Ergebnisse für die Zählgebiete 19 und 20 A im Jahr 2018   145  
   
Peter Erlemann Einflug von „Taigabirkenzeisigen“ Carduelis flammea flammea im Winter 2017/2018   163
   
Rudolf Lehmann Schwalbenbrutpaare in Langen, Egelsbach und Dreieich – Brutperiode 2018   173
   
Sven Burger Ergebnisse und Rückblick auf drei Jahre Schwalbenmonitoring in Rödermark   182
   
Wolfgang Ott Balz und Brut von Wendehälsen Jynx torquilla im Landkreis Offenbach, nah beobachtet   188
   
Wolfgang Ott Fliegende Edelsteine – Libellen-Beobachtungen am Angelweiher   194
   
Persönliches  
In memoriam Ernst Böhm 201
Zum Tod von Erich Siegler 203
  Artenregister   204

Interessenten können den Jahresbericht für 12,00 Euro incl. Versandkosten anfordern bei:

Peter Erlemann  E-Mail:  peter_erlemann(at)web.de

In Erinnerung an unseren Freund Ernst Böhm

Ernst Böhm ist tot. Er ist am 3. Dezember 2018, wenige Tage vor seinem 86. Geburtstag, verstorben. Dies macht uns betroffen und traurig. Wir haben einen langjährigen Wegbegleiter und Freund verloren.

Ernst Böhm an seinem 80. Geburtstag. Für seine Verdienste im Naturschutz wurde er vom Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg, Herbert Hunkel (rechts), geehrt. Dabei waren auch Heinz Kapp, Vorsitzender des NABU Neu-Isenburg (zweiter von rechts) und Peter Erlemann (links), Sprecher des HGON Arbeitskreises Offenbach.

Ernst Böhm hatte sein Leben dem Naturschutz verschrieben. Erkämpfte unermüdlich für den Erhalt von Lebensräumen und den Schutz gefährdeter Arten.

Für unseren Arbeitskreis, den er lange Jahre geführt und geprägt hat, war er Vorkämpfer und Gallionsfigur.

Hatte sich Ernst Böhm in eine Sache verbissen so setzte er alles dran, sie zu einem positiven Ende zu führen.

Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Ehemalige Tongrube von Mainhausen. Als Ernst Böhm bei einem Ortsermin, bei dem es um die geplante Teilverfüllung der Grube ging, ein Paar Schwarzhalstaucher mit Jungen auf dem See bemerkte war seine Reaktion „Das könnt ihr vergessen, das wird ein Naturschutzgebiet“!

Und Ernst Böhm machte sich auf den verschiedenen politischen Ebenen stark, selbst eine Postkartenaktion für den Erhalt der Grube an den zuständigen Minister hat er realisiert.

Das Ergebnis ist bekannt: Die Ehemalige Tongrube von Mainhausen ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden!

Der energische und hartnäckige Einsatz von Ernst Böhm hat bei vielen Freunden und auch Gegnern Bewunderung und Anerkennung hervorgerufen. Seine zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen sind deutlicher Beweis dafür.

Kaum bekannt war für uns die andere Seite des Ernst Böhm: Sein herzensguter Umgang mit Kindern. Ich sehe es vor mir als ob es gestern war, als wir während einer ornithologischen Reise nach Bulgarien nebeneinander im Flugzeug saßen.

In der Reihe vor uns schaute ein vielleicht fünf Jahre altes Mädchen immer wieder vorsichtig über den Sitz zu uns nach hinten. Da nahm Ernst ein Taschentuch, zog es über den Zeigefinger und formte geschickt eine kleine Puppe damit. Mit Daumen und Mittelfinger breitete er die „Arme“ aus, das Püppchen begann zu tanzen, und die Augen des kleinen Mädchens strahlten!

Auch das war Ernst Böhm.

Und dann kam der Tag, als sich der Kreis geschlossen hat. Geboren am 12. Dezember, und an diesem Datum – 86 Jahre später- nahmen wir Abschied.

Wir sind traurig, dürfen aber auch froh und dankbar dafür sein, dass wir viele Jahre den Lebensweg mit ihm gegangen sind.

Ernst Böhm wird uns stets in dankbarer Erinnerung bleiben.

Peter Erlemann, Arbeitskreissprecher