Sandabbau und Naturschutz am Langener Waldsee

Sommerzeit und Hitze, wer denkt da nicht an Erholung und Abkühlung etwa am Langener Waldsee? Aber es sind nicht nur solche Freizeitaktivitäten, die den See auszeichnen.

Für Ornithologen und Naturschützer ist der Langener Waldsee ebenso interessant. Seit vielen Jahren besteht ein gutes Verhältnis zwischen der Firma Sehring und dem Arbeitskreis Offenbach der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz. Auf dieser Grundlage konnten nicht nur bereits mehrfach Schutzmaßnahmen für gefährdete Tier- und Vogelarten, wie zum Beispiel die Schaffung von Steilwänden für Uferschwalben oder den Bienenfresser, umgesetzt werden. Auch die Arbeit der HGON wird in dankenswerter Weise  regelmäßig unterstützt.

Nach Beendigung des Sandabbaus und dem Abschluss der Rekultivierung im östlichen Bereich des Waldsees sind hier für die Vogelwelt wertvolle Lebensräume entstanden.

Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus

Dieser Tage haben Dipl.-Ing. Nina Thomas, zuständig für Rohstoffsicherung bei der Firma Sehring,  Dieter Ohler, Ortsbeauftragter für den amtlichen Vogelschutz in der Stadt Langen und Peter Erlemann, Sprecher des HGON-Arbeitskreises Offenbach diese positive Entwicklung in Augenschein genommen.

Als sehr negativ wurden die zahlreichen Trampelpfade durch Schilf und Aufforstungen sowie illegales Lagern und Baden an und in den kleinen Gewässern bewertet. Gerade in der Brutzeit sollten dort jegliche Störungen unterbleiben.

Desweiteren informierte Nina Thomas vor Ort über den weiteren Verlauf von Abbau und Rekultivierung in der Südgrube sowie die Anstrengungen der Firma Sehring, die Laichtümpel der Kreuzkröten zu sichern. Zudem wurde darüber gesprochen, wie die Steilufer als Nist-plätze zu erhalten und zu optimieren sind. Sandabbau und Naturschutz, am Langener Waldsee wird das nach Meinung der HGON positiv praktiziert.

35. Ornithologischer Jahresbericht erschienen

Im Jahr 2018 hat unser Arbeitskreis zwei Gefühlswelten erlebt. Schwungvoll wurde es begonnen mit vielfältigen Vorbereitungen für die Festveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des AK, die ein großes Echo gefunden hat.

Gegen Ende des Jahres erreichte uns die traurige Nachricht, dass Ernst Böhm, langjähriger Arbeitskreisleiter und unerbittlicher Streiter für den Naturschutz, verstorben ist. Dies macht uns betroffen und traurig. Ernst Böhm wird uns fehlen. Auch wenn sein Platz in unserer Runde nun leer bleibt, so wird er doch stets in Erinnerung bleiben.

Der vorliegende 35. Jahresbericht wurde wieder gemeinsam vom Arbeitskreis Offenbach der HGON und dem NABU Kreisverband Offenbach herausgegeben. Wie in all den Jahren zuvor bildet der Sammelbericht den Schwerpunkt. Grundlage sind die rund 25.000 Beobachtungen von 197 Personen, die ganz überwiegend im Internet auf www.ornitho.de eingegeben wurden und dort zur Verfügung stehen. Allen Meldern danken wir für die Mitteilungen ihrer Beobachtungen!

Blicken wir auf das Geschehen im Vorjahr, so ist festzustellen, dass Kiebitz und Schwarzhalstaucher nicht gebrütet haben. Somit müssen die beiden Arten wohl endgültig von der Liste der Brutvögel gestrichen werden. Sorge bereitet auch der Rotmilan, es konnte keine erfolgreiche Brut bestätigt werden. Die Ansiedlung vom Bienenfresser ist leider nicht dauerhaft geblieben, und offen bleiben muss, ob eine junge Zwergdommel und zwei junge Rohrweihen im Kreisgebiet aufgewachsen sind. Vom Wappenvogel des NABU, dem Weißstorch, hingegen gab es erstmals seit der Wiederansiedlung drei erfolgreiche Bruten mit zusammen 8 flüggen Jungen!

Weitere Artikel betreffen die Ergebnisse der Wasservogelzählungen, den Einflug von Taiga-Birkenzeisigen, die Bestandserfassungen der Schwalben in Langen und Dreieich sowie erstmals in Rödermark. Zudem wird über eine Brut vom Wendehals und Beobachtungen von Libellenarten berichtet.

HGON und NABU danken dem Kreisausschuss des Kreises Offenbach und den Magistraten der Städte Offenbach, Neu-Isenburg und Obertshausen vielmals für die gewährten Druckkostenzuschüsse!

I N H A L T                                                                                    Seite

Karte des Beobachtungsgebietes mit Gemarkungsgrenzen   4
Vorwort 5
   
Peter Erlemann, Mara Greve und Alexander Zaigler Ornithologischer Sammelbericht 2018 für das Gebiet von Stadt und Kreis Offenbach   7  
A. ALLGEMEINER TEIL 7
B. SPEZIELLER TEIL 15
Artkapitel Höckerschwan bis Turmfalke (M. Greve)  
Artkapitel Kranich bis Kleinspecht (A. Zaigler)  
Artkapitel Pirol bis Rohrammer (P. Erlemann)  
   
Peter Erlemann Nationale und internationale Wasservogelzählungen (WVZ) – Ergebnisse für die Zählgebiete 19 und 20 A im Jahr 2018   145  
   
Peter Erlemann Einflug von „Taigabirkenzeisigen“ Carduelis flammea flammea im Winter 2017/2018   163
   
Rudolf Lehmann Schwalbenbrutpaare in Langen, Egelsbach und Dreieich – Brutperiode 2018   173
   
Sven Burger Ergebnisse und Rückblick auf drei Jahre Schwalbenmonitoring in Rödermark   182
   
Wolfgang Ott Balz und Brut von Wendehälsen Jynx torquilla im Landkreis Offenbach, nah beobachtet   188
   
Wolfgang Ott Fliegende Edelsteine – Libellen-Beobachtungen am Angelweiher   194
   
Persönliches  
In memoriam Ernst Böhm 201
Zum Tod von Erich Siegler 203
  Artenregister   204

Interessenten können den Jahresbericht für 12,00 Euro incl. Versandkosten anfordern bei:

Peter Erlemann  E-Mail:  peter_erlemann(at)web.de